Radrennen haben in Frankreich eine lange Tradition. Bereits 1891 fanden Rennen statt, z.B. Paris-Brest-Paris (1200 km) und Bordeaux-Paris (577 km).
Der französische Journalist Géo Lefèvre kreierte die Idee, ein Radrennen in mehreren Etappen quer durch Frankreich zu gestalten und die jeweiligen Zeiten zu addieren. So kam es zu der „Tour de France“.
Die Tour de France und die Bedeutung des Radrennens in Frankreich haben durchaus einen patriotischen Hintergrund, da Anfang des 20. Jahrhunderts das Nationalbewusstsein der einzelnen europäischen Staaten in eine neue Phase eintrat.
Die erste Tour de France startete am 1. Juli 1903 mit 60 Fahrern an der ehemaligen „Auberge Reveil-Matin“ in Montgeron bei Paris. Die Fahrer legten 2428 km in sechs Etappen zurück. Von Paris fuhren sie nach Lyon, Marseille, Toulouse, Bordeaux und Nantes zurück nach Paris.Der Fr
anzose Maurice Garin gewann diese erste Tour de France. Im Durchschnitt legte er 25 km/h zurück und erhielt ein Preisgeld von 6075 Francs.
Bereits ein Jahr nach der ersten Tour de France kam es zu einem großen Skandal:
Die beiden führenden Fahrer der Tour de France wurden von vier maskierten Autofahrern angegriffen. Zudem haben einige Teilnehmer die Regeln missachtet: Sie haben während des Rennens Nahrung erhalten (obwohl dies strikt untersagt war) oder sie sind eine Strecke in einem Auto mitgefahren.
Trotz der Skandale und zahlreicher Disqualifizierungen konnte im Jahr 1905 die Tour de France erneut starten und entwickelte sich zu einem der größten Sportereignisse der Welt.
120 Jahre spielen im Gegensatz zum Jahr 1903 Klimafragen eine entscheidende Rolle.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage:
Ist das Radrennen trotz des gesamten Umfelds (Anlieferungen, Begleitfahrzeuge, Anreise der Zuschauer aus der ganzen Welt etc.) ein klimafreundliches Ereignis?