Wenn es um epochemachende Erfindungen geht, denken alle zuerst an Männer. Dabei ist nicht sicher, ob bei den großen Erfindungen nicht die Frauen die entscheidenden Anregungen gaben und die Männern wegen der gesellschaftlichen Gegebenheiten den Ruhm ernteten!!!
Jedenfalls gab es zahlreiche Frauen, die durch ihre Erfindungen die Welt veränderten , so auch Melitta Bentz, die 19o8 in Dresden im Hause Marschallstraße 31 den Kaffeesatz und das Kaffeegetränk säuberlich voneinander trennte. Kaffee gab es seit dem 9. Jhd. n.Chr. im äthiopischen Hochland, dem Ursprungsort der Coffea Arabica Bohne. Aber obwohl er zunächst Königen und Adligen vorbehalten war und ab dem 18.Jhd. mehr und mehr auch im aufsteigenden Bürgertum begehrt war, schmeckte er nicht.
Melitta Bentz war eine praktische Frau, die Kaffee liebte. Kaffee schmeckte allerdings bitter, stand er eine Weile, und wenn er durch den Kaffeebeutel aufgegossen wurde, schmeckte er muffig. Schuld daran war der alte Kaffeesack, der ständig erneuert werden musste und dennoch nicht höchsten Genuss lieferte. Eines Tages reichte es ihr, immer wieder zuhören – vor allem von ihrem Mann – ihr Kaffee sei ungenießbar. Sie bat ihren Sohn Willi, ihr ein Löschblatt aus ihrem Heft zu bringen. Gleichzeitig durchlöcherte sie mit Hilfe ihres Mannes den Boden eines alten Messingtopfes mit Nagel und Hammer siebartig. Mit der Schere formte sie dann das Löschblatt und passte es dem Topf an. Kaffeepulver schüttete sie dann in das trichterförmige Löschblatt. Darüber goss sie sprudelnd kochend heißes Wasser. Sehr langsam tropfte der Kaffee in die darunter stehende Kanne. Der „neue“ Kaffee war absolut satzlos und von klarer tiefbrauner Färbung.
Melitta Bentz hatte eine neue Zubereitung des Kaffees entdeckt und so eine neue Epoche der Kaffeekultur eingeläutet.